amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler; Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften 1994 zus. mit J. F. Nash und R. Selten für ihre grundlegende Analyse des Gleichgewichts in nichtkooperativer Spieltheorie
* 29. Mai 1920 Budapest (Ungarn)
† 9. August 2000 Berkeley/CA
Herkunft
John Charles Harsanyi, ein Einzelkind jüdischer Herkunft, stammte aus eher gutbürgerlichen Verhältnissen. Seine Eltern unterhielten in Budapest eine Apotheke.
Ausbildung
H. besuchte das Lutherische Gymnasium in Budapest, eine der damals besten Schulen in Ungarn, an der er 1937 graduierte. In einem nationalen Mathematik-Wettbewerb gewann er in jenem Jahr den ersten Preis. Eigentlich mehr an Mathematik und Philosophie interessiert, entschied er sich schließlich für ein Pharmazie-Studium an der Budapester Universität, weil ihm dieses die Möglichkeit bot, vom Wehrdienst freigestellt zu werden. Nach der Besetzung Ungarns durch die Nationalsozialisten wurde er zum Arbeitsdienst verpflichtet. Als seine Einheit im Nov. 1944 in ein österreichisches Konzentrationslager verbracht werden sollte, gelang ihm noch am Budapester Bahnhof die Flucht. Er fand dann Unterschlupf in einem Jesuitenkloster.
Nach Kriegsende schrieb sich H. 1946 erneut an der Universität Budapest ein, diesmal im Fachbereich Philosophie (Nebenfächer Soziologie und Psychologie). Im Juni 1947 wurde er mit einer Dissertation in Philosophie zum Dr. phil. promoviert.
Nach seiner Promotion zunächst Mitglied der Soziologischen Fakultät geriet H. wegen seiner antimarxistischen ...